Wie fördert das Essen mit den Händen die soziale Inklusion bei Demenz?

Intermezzo ist ein modulares Ess-Set, das Menschen mit Demenz eine würdevolle und selbstbestimmte Nahrungsaufnahme ermöglicht. Es unterstützt das Essen mit den Händen oder Fingern auf natürliche und hygienische Weise – sowohl im häuslichen Umfeld als auch in sozialen Einrichtungen. Ziel des Projekts ist es, Autonomieverlust und soziale Exklusion entgegenzuwirken und eine Atmosphäre der Würde zu schaffen.

Der Name Intermezzo – italienisch für „Zwischenspiel“ – verweist auf die Idee, dass das Set für kleinere Mahlzeiten oder Snacks gedacht ist, die als Ergänzung zu den Hauptmahlzeiten dienen. Es unterstützt damit den Übergang zwischen fremder und selbstständiger Nahrungsaufnahme und fördert ein positives, entlastendes Esserlebnis im Alltag.

Die gestalterische Herangehensweise basiert auf der Analyse alltäglicher Esssituationen, in denen deutlich wird, dass Betroffene häufig intuitiv ihre Hände zur Nahrungsaufnahme nutzen. Der Entwurf orientiert sich an ihren Bedürfnissen und an ihrer haptischen Wahrnehmung, um Sicherheit und Selbstständigkeit beim Essen zu fördern.

Im Fokus der Gestaltung standen ergonomische Formen, Farben und Materialien, die ein multisensorisches Esserlebnis ermöglichen. Die Kombination von Porzellan, Holz, Textilien und Kunststoffen bildet die Grundlage des modularen Systems. Es besteht aus drei unterschiedlich strukturierten Porzellanschalen, einem Holz-Schneidebrett, einem rutschfesten Tischset, einem Reinigungstuch und einer Stoffserviette. Ergonomische Anpassungen und ein Silikonrahmen sorgen für Stabilität und intuitive Handhabung.

Durch die modulare Bauweise kann das Set an verschiedene Schweregrade der Erkrankung angepasst werden. Intermezzo versteht sich als Beitrag zu einer Designkultur, die Selbstbestimmung stärkt, Würde bewahrt und Lebensqualität sichtbar verbessert.